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Arbeiten zwischen Müssen und Wollen

Gallup Engagement Index 2014
Arbeiten zwischen Müssen und Wollen – Wechseln Sie die Perspektiven, nicht den Job

Soeben ist er erschienen, frisch und aktuell: der Gallup Engagement Index 2014. In ihm wird durch eine repräsentativen Befragung von über 2000 Arbeitnehmern das Engagement der Arbeitnehmer weltweit abgebildet. Das Ergebnis ist altbekannt: Nur 11% der österreichischen Arbeitnehmer sind mit Engagement bei der Sache. Von den restlichen fast 90 % haben 1/5 innerlich gekündigt und 4/5 machen Dienst nach Vorschrift. Wie sieht das bei Ihnen und Ihren Mitarbeitern aus?
Der Schaden ist enorm, der daraus entsteht. Dabei geht es nicht nur um den betriebs- und volkswirtschaftlichen Schaden. Es geht auch und vor allem um vergeudete Lebenszeit. Jeder hat das Anrecht auf Arbeit, die Freude macht. Doch für die Umsetzung ist auch jeder selbst verantwortlich. Ausreden gelten nicht: Freude an der Arbeit braucht Arbeit an der Freude.

Häufig droht in der täglichen Arbeit der Tunnelblick. Die Abläufe sind vertraut, die Herausforderungen beherrschbar. Das lässt den Job zur Routine werden – auch für die Engagierten und Erfolgreichen. Erst in der Reflexion der eigenen Arbeit und ihrer Abläufe erkennen wir: ich besitze ungewöhnliche Kompetenzen. Mein Job ist facettenreich. In meiner Arbeit stecken noch wie viele ungenutzte Möglichkeiten. Der routinierte und unreflektierte Berufstätige übersieht das alles, wenn er in eingefahrenen Bahnen denkt. Und er verpasst dadurch oft die tollsten Gelegenheiten.

Immer dann, wenn Sie sich im Geschäft die Frage stellen: „Weshalb muss ich mir das antun?“ helfen drei Schlüsselfragen zum Perspektivenwechsel:

  1. Woher beziehe meinen Antrieb?
  2. Was ist meine Leistung?
  3. Welche Rolle spiele ich?

Woher beziehe ich meinen Antrieb?

Mit der Frage „Weshalb muss ich mir das antun?“ stellen Sie sich tatsächlich zwei Fragen: die eine nach dem „Warum“ und die andere nach dem „Wozu“ Ihrer Handlung. Und je nachdem ändert sich die Fragerichtung. „Warum“ fragt nach dem Grund. Der liegt in der Vergangenheit und ist oft nicht beeinflussbar. „Wozu“ fragt nach dem Zweck. Der liegt in der Zukunft und ist beeinflussbar. Die Antwort „Weil“ ist Begründung, die Antwort „Damit“ ist Bezweckung. Für Ihren Antrieb ist beides entscheidend: Ihre Beweggründe und Ihre Bewegzwecke.

Was ist meine Leistung?

Leistung ist wichtig, denn Leistung macht stolz. Doch wie entsteht Stolz in der Aufgabenerfüllung? Das hängt davon ab, wie Sie Ihre Aufgabe definieren. Sie können sich Handlungsziele setzen. Und Sie können sich Wirkungsziele setzen. Die Wirkungsziele sind die ermutigenderen. Denn Sie geben Ihrer Arbeit Sinn. Wenn Sie mit Ihrem Tun Sinnvolles bewirken, dann geht auch Mühsames leichter von der Hand. Wer Leistung fordert muss Sinn bieten. Durch Bewirken wird Tun zur Leistung.

Welche Rolle spiele ich?

Der Wert Ihrer Arbeit entsteht durch die Rolle, die Sie für externe und interne Kunden spielen. Wollen Sie deren Hunger stillen oder ihren Appetit wecken? Legen Sie Ihre Rolle für Kunden als die des „Problemlösers“ an oder als deren „Anliegenunterstützer“.  Je nachdem ob Sie Probleme lösen oder Anliegen unterstützen steigern Sie Ihre Unentbehrlichkeit für Kunden, externe wie interne. Die Erweiterung des Blicks auch auf Kundenanliegen eröffnet weit mehr motivierende Handlungsmöglichkeiten als die Einengung auf die Probleme.

Vom Erfolg zur Erfüllung

Mit der bewussten Beantwortung dieser drei Fragen wechselt Ihr Arbeitsalltag seine Farbe – von grau zu bunt. Eine alte Weisheit besagt: „Du kannst, wenn Du willst was Du musst!“ Ich ergänze: „Du willst, wenn Du weißt wozu Du sollst!“. So wird Müssen zu Wollen. Dadurch kommt zur Arbeitsverpflchtung die Arbeitsverlockung hinzu. Und aus Erfolg wird Erfüllung . Probieren Sie es doch einmal aus. Viel Erfolg – und Erfüllung dabei.